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========================================= Rk PRIESTERINNEN EUROPA-WEST ========================================= N E W S L E T T E R 2008 Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Unterstützerinnnen und Unterstützer, viele von Ihnen/Euch fragen immer wieder: Wann kommt der nächste NEWSLETTER? Schreibt doch wieder einen! In der Tat haben wir in letzter Zeit weniger NEWSLETTER geschrieben. Ein Grund dafür ist, dass das Internet schon so voll ist mit Berichten über uns, ein anderer Grund, dass sehr viele Aktivitäten auf der homepage unserer amerikanischen Schwestern zu lesen sind: www.romancatholicwomenpriests.org und ein dritter, dass die Identifikation der Europäer mit der starren römisch-katholischen Kirche immer mehr abnimmt. Es ist immer weniger zu verstehen, dass die rk Kirche den Alleinanspruch der Seligwerdung beansprucht. Es ist nicht zu verstehen, dass die rk Kirche die ihr am nächsten liegend sollende evangelische Kirche so abwertend und distanziert behandelt. Es ist nicht zu verstehen, dass der Zölibat weiter gilt, obwohl inzwischen Männer, deren Frau gestorben ist oder geschiedene Männer zu Priestern geweiht werden. Wo sind da die Grenzen? Es ist auch nicht zu verstehen, dass Empfängnisverhütung immer noch verwehrt und dass Kondome immer noch verboten sind - dies angesichts von 60 Prozent AIDSKRANKEN in Afrika. Es ist auch nicht zu verstehen, dass Kirchenobere Armut predigen und selbst in übertriebenem Luxus leben. Unbegreiflich ist, dass homosexuelle Menschen ihre Neigung weiterhin verheimlichen müssen und dass gerade homosexuelle Priester, von denen es sehr viele gibt, nicht öffentlich sagen dürfen, was sie fühlen. Besonders schlimm ist nach wie vor der Ausschluß der Frau von allen kirchlichen wichtigen Ämtern. Was soll man dazu sagen? Die meisten Menschen sagen: Ohne mich! Laßt mich mit dieser Kirche in Ruhe! Ich will nichts mehr davon wissen! Die Kirchenaustritte nehmen zu. Die Priesteramtskandidaten nehmen rapide ab. Es soll nur noch 100 neue Priesteranwärter in Deutschland geben. Pfarreien, auch würdige, alteingesessene werden reihenweise geschlossen. Riesige Pfarrverbände werden gebildet. Seelsorge findet effektiv nicht mehr statt. Es gibt keine Altenbetreuung, es gibt keine Jugendarbeit, es gibt keine Bereitschaft und vor allem keine Zeit, Konflikte zu klären und auf Menschen zuzugehen. Die PastoralassistentInnen, die in den letzten Jahren das meiste in den Pfarreien noch leisten konnten, sollen abgeschafft werden und so bleibt zurück: Der verlassene, überarbeitete, überaltete, ausgepowerte, männliche Priester. Gäbe es auch nur den Ansatz einer Demokratie, so würden die Menschen diese Form der rk Kirche nicht weiterwählen. Aber es gibt die Demokratie in der rk Kirche nicht und so gibt es nur den schleichenden Untergang. Einige Zellen werden sich halten. Einige Pfarreien haben noch sehr gute, sehr aktive und engagierte Pfarrer und gute Teams. Und es gibt unsere weltweite Gruppe der rk Priesterinnen, die vor allem in Amerika sehr aktiv ist. Dort fanden im vergangenen Jahr zahlreiche Priesterinnenweihen statt und es gibt jetzt an die 30 geweihte Priesterinnen und etliche Kandidatinnen. Auch wurde die erste amerikanische Bischöfin: Frau Dana Reynolds aus Kaliforniern geweiht. Sie ist sehr engagiert und sehr lieb und wir sind alle sehr glücklich mit ihr. Viele unserer rk Priesterinnen haben inzwischen kleine Basisgemeinden, die regen Zulauf finden. Erste geweihte Priester solidarisieren sich mit uns - und werden dafür exkommuniziert. In den USA sind die Medien voll von Berichten über die Frauenweihe in der rk Kirche. Es ist und bleibt ein heisses Thema. Gerade weil der Vatikan so gar nicht damit umgehen kann und nur Hilflosigkeit signalisiert. In der letzten Woche gab es eine Fernsehdiskussion zwischen zwei römisch-katholischen Priesterinnen und einem Opus-Dei-Priester. Der Mann war so am Ende und es fiel ihm keine Argumentation gegen das Frauenpriestertum ein. So hat er am Schluß nur noch Härte gegenüber Frauen vom Vatikan gefordert. Die Fernsehzuschauer reagierten entsprechend: Es gab eine Welle von Anrufen für Frauen. So engagieren sich viele von uns in der Kirchenpolitik, aber das ist nicht alles: Hauptgebiete sind die Krankenpflege, die Sterbebegleitung, die Sinnfindung und es gibt ein großes Engagement mit dem Ziel, Spiritualität, Kunst und Musik als großes Kulturgut der christlichen Kirchen zu erhalten. Natürlich sind wir Priesterinnen nur eine kleine Blüte, sozusagen eine kleine exkommunizierte Orchidee, aber wir haben viel Kraft und hoffen diese auch in das nächste Jahr zu tragen. Es wird für uns ein großes und wichtiges Jahr. Auch Ihnen Allen viel Freude und Friede in den nächsten Tagen: Weihnachten ist als intaktes Fest des Christentums geblieben und es ist schön, dass so viele Menschen in der Weihnachtsnacht zur Christmette gehen. Ihnen Allen wünschen wir auch ein Jahr 2009, das Luft und Raum läßt, viele Wünsche zu verwirklichen. Ihre Gruppe Rk Priesterinnen EUROPA-West Pressesprecherin Dr. Gisela Forster www.virtuelle-dioezese.de www.romancatholicwomenpriests.org dr.gisela.forster@forestfactory.de |