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VD

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         Statement der Gruppe "Weiheämter für Frauen"
                                (Oktober 2002)

AN DIE KIRCHLICHEN REFORMGRUPPEN


Nachdem unsere Ordination (am 29.06.02) nun ein paar Monate hinter uns
liegt, wollen wir - Mitglieder der Gruppe "Weiheämter für Frauen" -
unsere derzeitige Situation in diesem Statement kurz umreißen und unsere
Erwartungen an die kirchlichen Reformgruppen vorbringen.
(Diese Ausführungen sind weniger als eine Bilanz unseres Aktes
aufzufassen, sondern als vorläufige Information, die besonders an die
Reformgruppen gerichtet ist.)
In unserer "Erklärung anlässlich der Frauenordination am 29.06."  haben
wir die Motivation für unser Handeln ausführlich dargelegt. (Dieser Text
wurde vor der Ordination an die Reformgruppen geschickt und ist
inzwischen u.a. auf der website: www.virtuelle-dioezese.de
veröffentlicht.) Wir haben darin hervorgehoben, dass wir trotz
langjähriger, mindestens 40jähriger Argumentation für die
Frauenordination eine Änderung der Rechtslage der Frauen in der
römisch-katholischen Kirche nicht erreichen konnten. Vielmehr wurde der
Ausschluss der Frauen vom Priesteramt  seitens der Kirchenleitung durch
wiederholte amtskirchliche Verlautbarungen noch verfestigt und als
"definitiv" erklärt (s. u.a. Apostolisches Schreiben 'Ordinatio
Sacerdotalis', 1994). Wir haben daher unsere Ordination c.l. als ein
Zeichen des Protestes gegen die Reformunfähigkeit der Kirchenleitung
vollzogen -  vor allem aber als Aufruf und Anstoß zur Erneuerung der
Kirche, besonders im Blick auf die Stellung der Frau.
Bekanntlich erfolgte die Reaktion aus dem Vatikan umgehend: Am 5. August
02 wurden alle beteiligten 7 Frauen per Dekret von der Kongregation für
die Glaubenslehre mit der Strafe der Exkommunikation belegt. Diese
umgehende schroffe Reaktion verdeutlicht, dass  der Akt der Ordination
c. l. die Kirchenleitung an ihrer empfindlichsten Stelle getroffen hat,
nämlich an ihrer ideologischen Basis. Das geht eindeutig aus der
Stellungnahme des Sekretärs der Glaubenskongregation (Erzbischof
Tarcisio Bertone) gegenüber Radio Vatikan (am 06.08.02) hervor. Er
rechtfertigt die Exkommunikation folgendermaßen: "Das Verhalten ... der
Frauen (= Ordination contra legem, d.Vf.) gefährdet die Struktur der
Kirche, so wie sie gedacht, gewollt und eingerichtet ist von ihrem
Gründer, unserem Herrn Jesus Christus, und auch von der Gemeinschaft der
Apostel, und wie es eben auch die Tradition der Kirche bestätigt hat:
Das Priesteramt ist den Männern anvertraut! ... Das Verhalten der Frauen
verdient die schwerste in der Kirche zu verhängende Strafe, für den
Fall, dass versucht wird, das Glaubensgut und das Regelfundament der
Kirche selbst zu zerstören...." .
Der Akt der Frauenordination hat also eine große kirchenpolitische
Bedeutung. Er richtet sich an die römisch-katholische Kirche als ganze,
vor allem aber an ihre derzeitige Leitung; denn gerade im Hinblick auf
die Stellung der Frau hat die römisch-katholische Kirche eine
fundamentale Reform dringend nötig.

Was haben wir mit unserm Vorgehen bislang erreicht?

- Die Thematik Frauenordination in der römisch-katholischen Kirche ist
trotz der "endgültigen" Entscheidung gegen die Frauenordination aufgrund
von "Ordinatio Sacerdotalis" und des damit verbundenen
Diskussionsverbots weltweit wieder aktuell geworden.
- Die ordinierten Frauen erhalten Einladungen zu Vorträgen und
Gesprächen im In- und Ausland. Mehrere Studentinnen schreiben
wissenschaftliche Arbeiten zum Thema Frauenordination und speziell über
die Ordination am 29.06. - Schüler/innen behandeln die Thematik im
Religionsunterricht.
- Die Medien sind weiterhin an dem Thema interessiert.
- Die website:  www.virtuelle-dioezese.de berichtet über die aktuellen
Vorgänge...
         Zahlreiche Solidaritätsadressen aus dem In- u. Ausland sind
inzwischen
eingegangen.
- Einige der ordinierten Frauen werden bereits um Seelsorge und
Sakramentenspendung gebeten, vor allem von kranken Menschen.

Was  erwarten bzw. erhoffen wir von den kirchlichen Reformgruppen:

- Zunächst einmal das grundlegende Verständnis dafür, dass Frauen, die
sich zum Diakonats- und Presbyteramt berufen fühlen,  sich nicht länger
auf eine unabsehbare "Wartebank" setzen lassen wollen; dass sie sich
auch nicht mit scheinprogressiven Vorstellungen "abspeisen" lassen
wollen, nach dem Prinzip: "Zuerst müssen die kirchlichen Ämter
grundlegend reformiert bzw. umstrukturiert werden, dann erst können
Frauen zugelassen werden...!" (Mit dieser Forderung werden
bezeichnenderweise ja auch nicht die Männer konfrontiert, die sich auf
eine Ordination vorbereiten!)

- Dauernd sich wiederholende Fragen, z.B. nach den Weihebischöfen am
29.06., empfinden wir als störend und unnötig, weil sie die Bewegung für
die Frauenordination nicht voranbringen. Die Ordination c.l. (am 29.06.)
sollte so, wie sie war, mit ihren Vorzügen und Mängeln, akzeptiert
werden und die besten Konsequenzen für die Sache der Frauenordination
daraus gezogen werden. Unter den gegebenen Umständen in der röm.-kath.
Kirche konnte wohl kaum eine 'bessere' Ordination erreicht werden.

- Durch wissenschaftliche Untersuchungen der betreffenden
Verlautbarungen der Glaubenskongregation wurde inzwischen nachgewiesen,
dass die Exkommunikation der sieben Frauen sich auf kein entsprechendes
Strafgesetz im CIC stützen kann (vgl. u.a. Klaus Lüdicke, Schutz durch
das Recht? Exkommunikation von Frauen aufgrund  Empfanges der
Priesterweihe, in: Orientierung  66 (2002) Nr. 17, S.178-181). Daher ist
die Exkommunikation ein reiner Willkürakt und nichtig. Dieses Vorgehen
zeigt, dass die Glaubenskongregation sich sogar über das geltende
Kirchenrecht hinwegsetzt.
Dieser Sachverhalt sollte von den Reformgruppen öffentlich kritisiert
und angeklagt werden. Darüber hinaus wäre eine kritische Analyse des
kirchlichen Strafrechts erforderlich.

- Gegenüber der Kirchenleitung, besonders auch gegenüber der Deutschen
Bischofskonferenz, sollte betont werden, dass unsere Ordination nicht
ein "Vorgang außerhalb der Kirche" ist, wie z.B. von der DBK behauptet
wurde, sondern mitten in der Kirche stattgefunden hat. Denn wir bleiben
römisch-katholisch und setzen  durch unser Vorgehen ein deutliches
Signal, dass von Gott geschenkte  Berufungen von Frauen zu Diakonat und
Priesteramt respektiert werden müssen -  um der Erneuerung der
römisch-katholischen Kirche willen  -  und dass daher der
diskriminierende Ausschluss der Frauen von den Weiheämtern  nicht länger
hingenommen werden kann.


Oktober 2002                   Für die Gruppe: "Weiheämter für Frauen":

Dr. theol. Iris Müller /  Dr. theol. Ida Raming

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Statement from the Group "Ordained Ministries for Women"
                        Nov. 2002

Some months after our ordination (June 29th, 02) we, the members of the
group "Ordained Minstries for Women), want to describe the present
situation in short and we want to explain what we expect from the reform
groups of the Church.
(This statement is preliminary information rather than an account of the
act of ordination. It especially appeals the reform groups of the
Church).
In our statement on account of the women's  ordination on June 29th, 02
we explicitly explained the motivation for our acting (the statement was
sent to the reform groups before ordination and in the meantime it has
been published  on the website: www.virtuelle-dioezese.de ). In this
declaration we explained that we had not been able to achieve any change
as far as the legal position of women in the Roman-Catholic Church is
concerned though there had been an argumentation for more than 40 years.
On the contrary, the exclusion of women from priesthood was only
reinforced and declared as final by the administration of the Church
(compare the Apostolic Letter 'Ordinatio sacerdotalis', 1994). We have
therefore undertaken our ordination as a sign of protest against the
unwillingness and stubborness of the Church leadership to reform itself,
but most of all as an appeal to renew the Church, especially as far as
the position of women is concerned.
As is well-known the Vatican reaction was an immediate one. On August
5th, 02  the 7 women involved were excommunicated by a decree of the
Congregation for the Doctrine of Faith (CDF). This fast and harsty
reaction shows that the act of ordination has hit the authorities in
their sore spot, namely its ideological basis. Evidence of this fact is
the statement from the  Secretary of the CDF  (Archbishop Tarcisio
Bertone) on Radio Vatican on August 6th, 02. He justified the
excommunication with the following words: "The conduct of the women
(i.e. ordination contra legem) is a danger to the structure of the
Church as it was planned, intended and set up by its founder, our Lord
Jesus Christ and the community of the Apostles and as it has been
confirmed by the tradition of the Church. Priesthood is intrusted to men
only. The conduct of the women deserves the severest punishment the
Church can impose in the case of attempted destruction of the highest
good  of faith and the fundamental basis of the Church."    This proves
that the act of  ordination is of enormous importance as far as the
policy of the Church is concerned. This act appeals to the Roman
Catholic Church as a whole , but most of all, to the present
administration. The Roman Catholic Church urgently needs reform,
especially with regard to the position of women.

What have we achieved with our act?
The issue of women's ordination in the Roman Cathilic Church has again
become a worldwide-discussed topic in spite of the final decision
against women's ordination on the basis of 'Ordinatio Sacerdotalis' and
the included ban to discuss it.
Here and abroad the ordained women are asked to give lectures and to
take part in discussions. Several female students do theses on the
subject of women's ordination especially concentrating on the ordination
which took place on June 29th, 02. Pupils (male and female) discuss the
subject in their RE lessons.
The media are still interested in the topic.
The website: www.virtuelle-dioezese.de  informs about the latest events;
numerous messages of solidarity from here and abroad come in.
Some of the ordained women have already been asked to do pastoral work
and administer sacraments, especially by sick people.

What we expect or hope for from reform groups in the Church?
In the first place the fundamental understanding for the fact that women
who feel called to diaconate and/or priesthood do no longer want to wait
for ages, that they no longer accept that they are fobbed off  just
because  "first the ministries of the Church must be fundamentally
reformed or newly structured before women can be accepted as priests
(typically enough men who prepare themselves for ordination are not
confronted with this demand.)
We feel that the repeated questions concerning the ordinating bishops
are hardly helpful because they do not bring the subject of women's
ordination forward. Our ordination should just be accepted with its
advantages and shortcomings and the best conclusions for women's
ordination should be drawn from it. Under the present situation in the
Roman-Catholic Church there could hardly be achieved any 'better'
ordination.
The scientific analysis of the relevant statement from the CDF proved
that the excommunication of the 7 women cannot be based on any penal law
in the CIC (compare p.e.  the article of Klaus Lüdicke, Schutz durch das
Recht? Exkommunikation von Frauen aufgrund Empfanges der Priesterweihe,
in: Orientierung 66 (2002) Nr. 17, S.178-181). Thus the excomunication
is a mere act of despotism and is invalid. This procedure shows that the
CDF even disregards Canon Law. This fact should be publicly discussed
and condemned. In addition a critical analysis of the Canon Law would be
necessary.
With regard to the administration of the Church, especially the German
Bishops' Conference, it should be stressed that our ordination is not an
act "outside the Church", as was claimed  by the German Bishops'
Conference  but it took part right in the middle of the Church: for we
remain Roman-Catholic and clearly signal by our act that God-given
vocations for diaconate and/or priesthood of women should be respected
for the sake of the Roman-Catholic Church. Therefore the discriminating
exclusion of women from ordained ministries can no longer be accepted.

                In the name of the group "Ordained Ministries for Women:

                Dr. theol. Iris Mueller ,  Dr. theol. Ida Raming
 
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