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Gruppe "Weiheämter für Frauen" ------------------------------ Dr. Gisela Forster, Sprecherin für Deutschland e-mail: gisela.forster@campus.lmu.de Christine Mayr-Lumetzberger, Sprecherin für Österreich e-mail: mmcml@ping.at ******************************************************** N E W S L E T T E R Nr. 01/2003 vom 15.1.2003 ******************************************************** Liebe Interessentinnen und Interessenten ! Danke zunächst für die vielen freundlichen Rückmeldungen und Wünsche am Ende des ereignisreichen Jahres 2002. Auch wenn wir nicht auf jede Antwort reagieren können, Sie können sicher sein: Wir lesen alle mit großem Interesse und Ihre Gedanken fließen in unsere Projekte mit ein. Besonders gefreut haben uns die begeisterten Zuschriften auf unsere Fernseh- und Radiosendungen im letzten Jahr und die vielen Jahresrückblicke der Zeitungen und Zeitschriften: Manche ernst und weit ausholend, wie der Bericht über Priesterkinder im SPIEGEL, über Kinder, deren Schicksal von der frauenfeindlichen Einstellung der Amtskirche abhängt, manche musisch und emotional, wie der große Bericht in BRIGITTE (siehe auch www.brigitte.de) und viele andere, gerade in den Kirchenzeitungen oder kirchenkritischen Zeitungen (PUBLIK-FORUM, KIRCHE IN), treffend und ermutigend. Besonders gefreut hat uns, dass Christine Mayr-Lumetzberger bei der Frage von WOMAN nach der beeindruckensten Frau Österreichs im Jahre 2002 auf Platz 2 gelandet ist und die SZ von Gisela Forster meinte, wenn es eine "Königin der Schlagzeilen im Jahre 2002" gäbe, sie wäre es. Für uns ergibt sich aus all dem das Resümee: Wir wollten wirken und Zeichen durch Aktionen setzen und das haben wir erreicht. Vielen Dank allen, die uns bei den Aktionen unterstützt haben. Unser erstes Ziel, den Vatikan überhaupt zu erreichen, haben wir ja bereits geschafft. Am 21. Oktober erhielten wir direkt aus Rom von der Glaubenskongregation die Antwort: DIE SACHE ORDINATION DER FRAU WIRD IM VATIKAN BEHANDELT. Das bedeutet: E n d e d e s D i s k u s s i o n s v e r b o t s! Wir können Ihnen jetzt schon versprechen, dass im Jahre 2003 große und deutliche Aktionen folgen werden. Wir halten Sie auf dem Laufenden und danken jetzt schon für Ihre Mitwirkung, Unterstützung oder Begleitung. Erste Anmeldungen für die neuen PRIESTERINNEN-Ausbildungskurse sind eingegangen. Auch Männer, die sich ohne Zölibat zum Priester ausbilden lassen wollen, haben sich bei uns gemeldet. Ein erstes Koordinationstreffen wird im März erfolgen. Weitere Interessentinnen und Interessenten sind willkommen. Auch der Kurs: PASTORAL UND SEELSORGE für Priesterinnen und Priester im Amt erfreut sich zunehmenden Interesses: Gemeinsam wollen wir die schweren Aufgaben der Seelsorge in einer Kirche, für die Seelsorge in unbedeutenden Rängen verschwunden ist, bewältigen und uns gegenseitig unterstützen. Für den SEELSORGE-Kurs im März können sich noch Priester oder Bischöfe, die Hilfe bei der Bewältigung ihrer Seelsorge-Aufgaben suchen bei mailto:priesterinnen@utanet.at anmelden. Eingetroffen ist auch das Urteil des Finanzgerichtes München in der Streitsache: Dr. Gisela Forster gegen Kirchensteueramt. Zur Erinnerung: Frau Dr. Gisela Forster ist nicht länger bereit, Kirchensteuer einer rk Kirche zu zahlen, die die Grundsätze der Demokratie nicht einhält, z.B. die grundgesetzlich verankerte Gleichberechtigung der Frau nicht in den eigenen Reihen umsetzt. Ziel war Behandlung dieser Klage beim Bundesverfassungsgericht. Das Finanzgericht formulierte in seiner Ablehnung der Klage: "Wenn der Klägerin die Haltung der katholischen Kirche gegenüber der Frau als rückständig erscheint, muss sie von ihrem Austrittsrecht Gebrauch machen." Eine seltsame Argumentationsform! Grob gesprochen ist sie so zu verstehen: Wenn Du irgendwo Unrecht erkennst, dann dreh Dich um und geh weg! Wir fragen: Geschieht eine Lösung von Problemen dadurch, dass man wegschaut, Ungerechtigkeiten nicht zur Kenntnis nimmt, sich behaglich bei Whisky und Erdnüssen in seinen Wohnzimmersessel einkuschelt, während um einen herum viele Menschen frieren? Ist nicht die in diesem Urteil vom Finanzgericht geforderte Gleichgültigkeit das, was Menschen n i c h t tun sollen? Brauchen nicht gerade die Ziele der Gerechtigkeit und des Miteinander die engagierten, verantwortungsbewußten und aktiv Menschenrechte durchsetzenden Institutionen und EinzelkämpferInnen? Frau Dr. Gisela Forster wird in Revision gehen. Der Weg zum Bundesverfassungsgericht und zu dem ersehnten Urteil, dass alle Institutionen, die vom Staat finanziell unterstützt werden, die Grundrechte des Staates einhalten müssen, wird jedoch ein weiter sein. Das Buch: "WIR SIND PRIESTERINNEN", für dessen Erhalt der Patmos-Verlag keinen Rechtsstreit beginnen wollte, wird in Deutschland nur noch im "Giftschrank" bei den "zensierten Büchern" zu finden sein. Bei www.amazonas.de können sich InteressentInnen, vormerken lassen, wenn sie eines der Bücher erwerben wollen, die vor dem Buchverbot, vertrieben wurden. Neu ist, dass amerikanische Unterstützer und Unterstützerinnen der Priesterinnenweihe weite Teile des Buches, angereichert mit aktuellen Texten unmittelbar zum Weihegeschehen, in einem neuen Buch in Englischer Sprache veröffentlichen werden. Dank an die InitiatorInnen, die mit dieser Aktion helfen, wertvolle Texte zu erhalten (Der Streit in Deutschland, der das Buch zu Fall brachte, kann unter BUCH in der www.virtuelle-dioezese.de nachgelesen werden). So schauen wir hoffnungsvoll in die Zukunft. Es ist gut, dass manche Gedanken nicht dadurch eliminiert werden können, dass man Bücher einstampfen läßt. Auf all unseren Wegen zur Durchsetzung der Gleichberechtigung der Frau in der römisch-katholischen Kirche erhoffen wir Eure Begleitung und danken für Kommentare und Ermunterungen. Chrstine Mayr-Lumetzberger, Sprecherin für Österreich Dr. Gisela Forster, Sprecherin für Deutschland |