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Hirtinnenbrief 01/2003 ---------------------- ==================I. HIRTINNENBRIEF============================= I. HIRTINNENBRIEF (deutsch) W E I H N A C H T E N, D I E J U G E N D U N D I H R E S E H N S U C H T N A C H G E M E I N S C H A F T WEIHNACHTEN An Weihnachten liegt es nahe, an die jungen Menschen zu denken: Ein Kind wurde geboren, das trotz des etwas problematischen Starts in einem Stall doch eine sehr gute Kindheit zu erwarten hatte: eine liebevolle Mutter und einen freundlichen sozialen Vater. Ein Kind wurde geboren, das später gegen die Religionsherrscher seiner Zeit stand. Es war mit einer radikale Vision von Gemeinschaft, in der es keine Unterscheidungen auf Grund von Geschlecht, Rasse oder Reinheitssystemen geben sollte, gekommen. Jesus wollte eine Gemeinschaft voll von Mitgefühl, Barmherzigkeit und Miteinander. Er hieß die Kinder willkommen und gab ihnen einen Platz in der Gemeinschaft. Er nahm sich Zeit, die Fragen der jungen Menschen zu beantworten. Er forderte die damaligen Religionsleiter, die oft das Gottesgesetz und den Tempel missbrauchten, heraus... - man denkt fast an Luther, der sich auch gegen das Unrecht in der Kirche auflehnte, und man denkt auch: Hätte das Religionssystem damals die gleiche Verfassung gehabt wie heute, dann wäre Jesus von den damaligen Machthabern mit Sicherheit schon als junger Mann exkommuniziert worden, ebenso wie später Galilei und dann Luther und dann Wiederverheiratete Geschiedene und dann Frauen, die sich zu Priesterinnen weihen ließen... AKTIVITÄTEN DER JUGEND Nur Menschen, die in sich eine gewisse Stärke, Sicherheit und Gewissheit haben, können sich gegen Unrecht auflehnen und aktiv an der Gestaltung des Lebensumfeldes mitarbeiten. Menschen, die um die pure Existenz kämpfen und besonders Kinder und Jugendliche, die zunächst kein festes Standbein auf die Erde bringen, haben wenig Chancen zu aktivem Handeln. Viele von den Jugendlichen unserer Zeit verlieren sogar jeden Mut zu Aktivitäten, weil sie sich schon am Beginn ihrer kommenden Kräfte mit Drogen betäuben: Umfragen haben gezeigt, dass Kinder und Jugendliche, die Drogen konsumieren, inzwischen in den Industrienationen bei bis zu 80 % liegen. Das Auffällige bei dieser Zahl: In der Regel sind die Konsumenten Kinder und Jugendliche, die aus einem finanziell sicheren Elternhaus kommen, in denen sie oft mit Wohlstand überschüttet werden und nur noch der kleine Erbprinz oder die kleine Erbprinzessin zu sein brauchen, Kinder und Jugendliche, die aber trotz dieses äußeren Reichtums, seelisch vereinsamen, kein Terrain oder Betätigungsfeld finden und sich oft nur mit der "Glücksvermittlung" der Droge seelisch beruhigen können. Eine andere Glücksquelle als die Droge kennen diese Jugendlichen nicht, im besonderen wissen sie nichts von philosophischen oder theologischen Kraftquellen und sie halten nichts von der Institution, die als Verwalterin dieser Ressourcen angetreten ist: der Kirche. BEFRAGUNGEN VON JUGENDLICHEN Befragungen von Jugendlichen haben folgendes Ergebnis gebracht: - KIRCHENZUGEHÖRIGKEIT Viele Jugendliche wissen gar nicht, ob sie einer Kirche angehören, denn Kirche hat in ihrem Leben und im Leben ihrer Eltern (der 68Generation) keinerlei Auffälligkeit. Fragt man diese Jugendlichen, wem sie ihre Sorgen anvertrauen, so kommt an erster Stelle: Meinen Freundinnen und Freunden. Bei denen sprechen sie sich aus, denen vertrauen sie. Gott wurde ihnen weder vom Elternhaus noch von der Schule und schon gleich gar nicht von Pfarreien, in denen die Pfarrer die Jugendarbeit oft als erstes gestrichen haben, weil sie in den riesigen Pfarrgemeindeverbänden alle Hände voll zu tun haben, die Toten zu beerdigen und im Laufschritt die verschiedenen Pfarreien mit Eucharistiefeiern zu versorgen, vermittelt. Sorgen und Nöte der Jugendlichen gehen also an die Freunde und Trost und Verständnis kommen von den Freunden und Freundinnen zurück. Auf den ersten Blick, sieht es so aus, als würden Freundinnen und Freunde reichen. Wir haben aber weitergefragt: - HIMMEL, ENGEL, PARADIES Die Jugendlichen kreuzten bei den weiteren Befragungen von uns Priesterinnen die Punkte: Sehnsucht nach dem Himmel, nach Engeln, nach Paradies an. Und auch bei der Frage nach der Existenz eines göttlichen Wesens, meinten die meisten, dass es Gott gibt. Hinter diesen Antworten steht die im Menschen tief liegenden Sehnsucht nach Spiritualität, Philosophie und Theologie, auch wenn das Umfeld praktisch keinerlei Vorbildfunktion ausübt. Diese Sehnsucht ist mit Sicherheit eine kirchenferne, aber doch eine zutiefst emotionale und ursprüngliche, eine Hoffnung vielleicht, dass nicht alles nur Konsum und Vergänglichkeit sein möge. Wir Priesterinnen haben die Jugendlichen weitergefragt: - ERWARTUNG AN KIRCHE - SEHNSUCHT NACH GEMEINSCHAFT Was erwartest DU von einer Kirche? Weit vorne lag ein Wort: GEMEINSCHAFT. Manchmal so erklärt: Trost, Verständnis bekomme ich von meinen Freundinnen und Freunden, Gemeinschaft erwarte ich mir von der Kirche. - Sehnsucht nach Gott - Sehnsucht nach Gemeinschaft. Schaut man in das Leben der heutigen Jugendlichen, man findet wenig Gemeinschaft, fast keine mehr im Verband der Kleinfamilie, wenig vielleicht noch im Sport oder in Schulen, eine sprachlose Pseudogemeinschaft in den dröhnenden verbale Kommunikation unfähig machenden Diskotheken und gar keine Gemeinschaft mehr in Kirchen: Im Gegenteil: Fakt ist, die Kirchen schrecken Jugendliche durch vielerlei ab: - Durch ihre Einstellung zur Partnerschaft, - durch ihr Verbot der empfängnisverhütenden Mittel, - durch ihre Verhinderung der Kondome, - durch ihre Härte gegenüber der Unauflöslichkeit der Ehe, - durch ihre jugendferne Sprache usw. Mit Kirche in dieser Form wollen Jugendliche nichts zu tun haben, von dieser Kirche wissen sie, dass sie in der Not keine Hilfe bekommen. Und doch: Die Sehnsucht nach kirchlicher Gemeinschaft ist da. Vielleicht als ein Traum oder eine Illusion der Jugendlichen, die sie sich in der seelischen Einsamkeit oder in den Drogenszenen ausmalen. Ihre Sehnsucht ist eine Sehnsucht nach einer Gemeinschaft, einer Erfüllung, die oft im Alltag nur durch die künstliche Bewusstseinserweiterung der Rauschmittel erreicht werden kann, deren Folge jedoch ein immer mehr zunehmendes Abrutschen in den Selbstbetrug ist. REAKTION DER KIRCHE AUF DIE KINDER UND JUGENDLICHEN Die Kirche hat die Kinder und Jugendlichen zum großen Teil vergessen, oder aus Zeitmangel auf Grund der verfehlten Kirchenpolitik ins Abseits gestellt. Die Kinder und Jugendlichen haben mit Drogenkonsum geantwortet. Spricht man mit Einzelnen, so sagen sie, der Joint gäbe ihnen das Hoffnungs- und Glücksgefühl, das sie sonst nirgends fänden und die Kirche gäbe nicht einen Ansatz dieser Gefühle, sie verstehe die Jugendlichen nicht in ihrer Sehnsucht nach einer Gemeinschaft. Das ist schade, denn Kirche könnte eine unkünstliche, einer naturgemäße Gemeinschaft vermitteln. Was aus diesem Erwarten der Gemeinschaft durch die Kirche und dem Ersatz durch Drogen entsteht, ist die Kluft zwischen dem Wollen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Sehnsucht nach Gemeinschaft und der ablehnenden Haltung der Kirche. PRIESTERINNEN IN DER KIRCHE Priesterinnen sind als Frauen, als Mütter viel im Kontakt mit Kindern und Jugendlichen, viele sehen Kinder und empfinden mit Kindern, viele sehen täglich Kinder und Jugendliche heranwachsen und kennen die Wünsche der Kinder und Jugendlichen und gleichzeitig den Kampf mit der Droge, die den leichten Weg verspricht und vorgibt, Glück und Zufriedenheit in der Droge zu finden. Priesterinnen appellieren jetzt an Weihnachten, an dem Fest, an dem alle Menschen an die Geburt eines Kindes denken, auch an die Kinder und Jugendlichen zu denken, denen die Kirche keine spirituelle, philosophische oder theologische Perspektive gibt, denen sie nicht die kirchliche Gemeinschaft anbietet, die Kinder und Jugendliche so sehr suchen. Wir Priesterinnen gehen mit Ihnen gemeinsam durch dieses Weihnachtsfest. Wir sehen die Sehnsucht um uns nach einer anderen - menschliche Gemeinschaft gebenden und die Frauen miteinbeziehenden - Kirche: In Umfragen geben viele Menschen an, dass sie sich eine vermehrte Mitwirkung der Frau in der Kirche wünschen. Es ist nicht verständlich, dass wir Priesterinnen nicht mitwirken dürfen, Kindern und Jugendlichen eine kirchliche Gemeinschaft zu geben. Die Kirche kann ihre Aufgaben allein mit den gegenwärtigen Amtsinhabern nicht erfüllen, sie braucht uns Frauen. Wir wünschen, dass sich unser aller Sehnsucht erfüllen möge und dass unsere Kinder und Jugendlichen bald eine Kirche bekommen, die nicht viel Energie für Verbote und nichtverständliche diktatore Worte verschwendet, sondern die auf das Kindsein, Jugendlicher sein und Menschsein im Jahre 2004 eingeht. Wir wünschen den Kindern und Jugendlichen für das Jahr 2004 eine Kirche, die sie versteht und die sich so reformiert, dass sie ihnen Gemeinschaft geben kann und Ihnen allen wünschen wir das von Ihnen ersehnte Jahr 2004. ----------------------------------------------- I. PASTORAL LETTER (english) THEME: C H R I S T M A S, Y O U T H A N D T H E I R L O N G I N G F O R C O M M U N I T Y CHRISTMAS Christmas is a time to be aware of the young: a child was born, who, in spite of a somewhat problematic start in a stable, nevertheless had a very good childhood ahead of him, with a loving mother and a caring social father. A child was born, who was later to take a stand against the religious leaders of his time. He brought a radical vision of community, one in which there would be no discrimination on the basis of gender, race or the 'purity system' - the structures within society which determine whether someone is acceptable or not. Jesus wanted a community filled with compassion, mercy and togetherness. He welcomed children and made a place for them in the community. He took the time to answer young people's questions. He challenged the religious leaders, who often abused divine law or the temple ... one can't help thinking of Luther, who took a stand against the injustices in the Church and the thought comes to mind that, if the religious structures of his day had been the same as we now have in the Church, Jesus would definitely have been excommunicated even as a young man, just as Galileo would be, and then Luther and then those who are divorced and remarried and now women who are ordained ... ACTIVITIES OF THE YOUTH Only those who have within themselves a certain strength, security and certainty are able to take a stand against injustice and participate actively in reconstructing the reality in which they find themselves. Those who have to struggle for bare existence, as also children and the youth, who at first have no firm hold on themselves and their lives, have little opportunity for active involvement in change. Many youth of our day lose the courage and motivation for any positive involvement in society even before they start, because they anaesthetize themselves with drugs. Research has shown that the percentage of young people taking drugs has grown to 80% in some of the industrialized nations. What is noteworthy is that these youth often come from financially secure families in which they are overwhelmed with comfort and ease. Yet despite (or because of?) all this wealth, they feel spiritually isolated and they are unable to find a meaningful place for themselves in society, so they turn to drugs which give them some sense of happiness or peace. They know no other source of happiness, they have no idea of any philosophy or theology which would give some joy and meaning to their lives and they have little regard for the Church, who is supposed to be the representative of these resources in their lives. QUESTIONS PUT TO THE YOUTH Questions put to the youth yielded the following results: - CHURCH MEMBERSHIP Many young people have no idea whether or not they actually belong to a church, since the church has absolutely no place in their lives or in the lives of their parents (the generation of '68). If you ask these young people in whom they confide, they say: my friends. They talk to their friends and trust them. God does not seem to be mediated in any meaningful way to today's youth, neither at home nor at school and indeed not even in the parish. So often, youth ministry is the first to go, when the parish priest finds his hands full with an enormous number of parish responsibilities, including conducting many funerals and of course celebrating the Eucharist with the various communities in his care. The youth are often left to their own devices and they share their worries and concerns with one another. It might seem, at first glance, that having friends in whom to confide is enough. However, we asked further questions: - HEAVEN, ANGELS, PARADISE In our questionnaire, the young people checked the following points as positive or being of interest: longing for heaven, angels, paradise. In response to the question: Do you believe in the existence of a divine being? most of them answered affirmatively. They do believe in God. Behind these answers lies the deep human longing for spirituality, philosophy and theology, even when one's situation in life offers no practical models or examples of how this might be lived out. Such deep longing is clearly something very far removed from the Church, a very deep, 'primitive' human longing, in which is embedded the hope that life is not all consumerism and not everything is merely transitory. Our questionnaire put a further question to the youth of today: - YOUR EXPECTATIONS OF THE CHURCH - LONGING FOR COMMUNITY What do you expect or hope for from the Church? Far ahead of all other hopes and expectations was one word: COMMUNITY. Many young people explain that they can get understanding and comfort from their friends, but what they would expect from the Church is community, which in some way brings together: - Longing for God - Longing for community If one examines the lives of youth today, one finds little community: very little in the life of small families, a little perhaps in sportclubs or in school. There is the wordless pseudo-community of the Disco which increasingly threatens real verbal communication and finally the youth find absolutely no community in the Church; on the contrary, the fact is that the Church frightens the youth away because of the following: - the Church's attitude towards living with a partner - the ban on contraceptives - the refusal to allow condoms - the hard attitude of the Church regarding the indissolubility of marriage - the language of the Church is often incomprehensible to the youth and is not "youth-friendly" ... etc. The youth want nothing to do with a Church of this kind because they know that when they are in need, no help will be forthcoming. And yet the longing for a Church community is there, possibly as a kind of dream or an illusion that they build from their experience of loneliness or from within the drug scene. Nonetheless there is a strong longing for community, they long for fulfilment, which in everyday life they find only through the expansion of consciousness attained by taking drugs, the result of which is to slide ever more deeply into self-delusion. THE REACTION OF THE CHURCH TO YOUNG PEOPLE The Church seems to have largely forgotten children and young people, or as a result of misguided Church politics, they have simply been pushed aside because of lack of time. The youth have responded by turning to drugs. In conversation with individuals, one hears that a 'joint' gives them a feeling of hope and peace that they cannot find anywhere else. The Church seems to pay no heed to the expression of these feelings; she does not understand the longing of today's youth for community. This is such a pity, because the Church could offer a natural community. The consequence of these unfulfilled longings on the part of youth on the one hand, and the disapproving attitude of the Church on the other, is an ever-widening gap. WOMEN PRIESTS IN THE CHURCH As women and as mothers, women priests are often very much in contact with children and young people, they see young people and watch them grow and know their longings and their struggles. They also know the struggle that young people have with drugs, which offer easy 'happiness and satisfaction'. We women priests make an appeal now on this feast of Christmas. We see the longing around us for another kind of Church, one which is a human community that includes women fully. Various recent questionnaires have shown that many people desire the full cooperation and ministry of women in the Church. It is incomprehensible that we women priests are not permitted to offer to children and young people a Church community. The Church cannot fulfil her responsibilities with the present office-bearers alone, she needs us women. Our hope is that all these longings will in fact be fulfilled and that our children and young people will soon have a Church which does not expend much energy on prohibitions and dictates which most people cannot understand but rather that in 2004 she, the Church, will focus on what it is to be a child, a young person, a human person. ---------------------------------------------- I. LETTRE PASTORALE DE FEMMES (französisch) SUJET : NOËL, LA JEUNESSE ET SON PROFOND DéSIR DE COMMUNAUTé.- A Noël on est immanquablement amené à penser aux jeunes : un enfant est né, un enfant qui, en dépit de débuts quelque peu difficiles dans une étable, était néanmoins promis à une enfance très bien vécue : grâce à une mère affectueuse et à un père incarnant l'amitié et l'ouverture à la société. Un enfant est né, un enfant qui s'est dressé plus tard contre ceux qui dominaient la religion de son époque. Il était venu avec la vision radicale d'une communauté dans laquelle on ne faisait pas de différence en raison du sexe, de la race et des rites imposés pour la purification. Jésus voulait une communauté où régnaient la compassion, le pardon miséricordieux et la communion. Il accueillait volontiers les enfants et leur donnait une place dans la communauté. Il prenait le temps de répondre aux questions des jeunes. Il lança un défi à ceux qui enseignaient la religion à son époque, qui abusaient souvent de la loi prescrite par Dieu et du Temple..., - on pense presque à Luther qui s'est également dressé contre l'iniquité régnant dans l 'Eglise et l'on songe également : si le régime dominant la religion avait eu alors la même structure juridique qu'aujourd'hui, Jésus aurait à coup sûr été excommunié dès sa jeunesse par les puissants de son époque, tout comme l 'ont été plus tard Galilée, puis Luther, puis les divorcés remariés et ensuite les femmes qui se sont fait consacrer à la prêtrise... LES ACTIVITéS DE JEUNES.- Seules des personnes qui possèdent en elles-mêmes une certaine dose de force, de sécurité et d'assurance peuvent se dresser contre l'iniquité et participer activement à l'aménagement de leur milieu de vie. Des gens qui luttent pour leur minimum vital et spécialement des enfants et des adolescents qui n'ont provisoirement pas établi leur assise solide sur cette terre ont peu de chances de pouvoir agir concrètement. Bien des jeunes perdent à notre époque même totalement le courage d'agir, parce que, dès que naissent leurs forces futures, ils s'étourdissent à l'aide de drogues. Des enquêtes ont révélé que des enfants et des jeunes qui consument des drogues ont atteint aujourd'hui dans les pays industrialisés une proportion allant jusqu'à 80%. A propos de ce chiffre, un détail est surprenant : en règle générale les consommateurs sont des enfants et des jeunes originaires de familles financièrement aisées, dans lesquelles ils sont souvent plus que comblés par le bien-être et en sont réduits au statut de petit prince ou de petite princesse promis à l'héritage, mais qui, malgré cette richesse extérieure, sont livrés à l'isolement spirituel, ne trouvent aucun domaine ou aucun champ d'activité et dont l'âme ne peut souvent trouver l'apaisement que dans le « bonheur que procure la drogue ». Ces jeunes ne connaissent pas d'autre source de bonheur en dehors de la drogue et surtout ils ignorent tout des sources d'énergie qu'offrent la philosophie ou la théologie et ils ne font aucun cas de l'institution qui s'est affichée pour administrer ces ressources et qui est l'Eglise. ENQUÊTES MENéES AUPRèS DE JEUNES.- Des enquêtes menées auprès de jeunes ont donné les résultats suivants : - L'APPARTENANCE à L'EGLISE.- De nombreux jeunes ne savent pas du tout s'ils appartiennent à une Eglise, car l'Eglise ne joue, dans leur vie et celle de leurs parents (qui appartiennent à la génération de 68) aucun rôle sensible. Lorsque l'on demande à ces jeunes à qui ils confient leurs soucis, la réponse est en premier : à mes amies et mes amis. C'est auprès de ces derniers qu'ils s' expriment, c'est à eux qu'ils font confiance. Il n'a existé, pour leur parler de Dieu, ni la maison familiale ni l'école ni même et surtout les paroisses dans lesquelles les prêtres ont souvent tiré un trait en premier sur le travail avec les jeunes, parce qu'ils sont écrasés de tâches dans les gigantesques regroupements paroissiaux, pour enterrer les défunts et pour fournir au pas de course des célébrations eucharistiques aux diverses paroisses. Les soucis et les détresses des jeunes sont donc confiées aux amis et ce sont les amis et les amies qui prodiguent en retour la consolation et témoignent de la compréhension. Au premier abord il semblerait donc que les amies et les amis sont suffisants. Mais nous avons poursuivi notre enquête : - LE CIEL, LES ANGES, LE PARADIS.- Les jeunes ont coché dans les questionnaires ultérieurs que nous leur avions soumis au titre de femmes prêtres les points suivants : désir profond du ciel, des anges, du paradis. Et quand nous avons posé la question concernant l'existence d'un être divin, la plupart ont répondu par l'affirmative. Derrière ces réponses se trouve le désir profond de spiritualité, de philosophie et de théologie enraciné dans l'être humain, même si le milieu ambiant n'exerce pratiquement aucune fonction de modèle. Ce désir est à coup sûr éloigné de l'Eglise, mais foncièrement affectif et originel, c'est peut-être un espoir qui montre que tout n'est peut-être pas seulement réduit à la consommation et au plaisir. Au titre de femmes prêtres nous avons poursuivi notre enquête : - CE QU'ON ATTEND DE L'EGLISE - LE DéSIR PROFOND DE COMMUNAUTé. Et Toi ? Qu'attends-tu de l'Eglise ? Bien loin en tête figure le mot COMMUNAUTé. Parfois explicité comme suit : Je trouve la consolation et la compréhension auprès de mes amies et de mes amis, de l'Eglise j'attends l' expérience de la COMMUNAUTé. - Le désir de Dieu - Le désir de COMMUNAUTé vécue. Quand on regarde attentivement la vie des jeunes de notre époque, on n'y trouve presque pas de communauté vécue, presque pas dans la famille avec père et mère, il y en a peut-être un peu dans les activités sportives ou à l 'école, et l'on trouve une fausse communauté sans possibilité d'expression personnelle dans les discothèques assourdissantes qui rendent irréalisable la communication verbale et on ne trouve aucune communauté vécue dans les Eglises. Au contraire : c'est un fait que les Eglises sont pour les jeunes un repoussoir pour de multiples raisons. - à cause de leur attitude envers la vie de couple, - à cause de leur interdiction qui frappe l'emploi de contraceptifs, - à cause des entraves concernant l'utilisation de préservatifs, - à cause de leur dureté à propos de l'indissolubilité du mariage, - à cause de leur langage qui ne parle pas aux jeunes etc. Les jeunes ne veulent rien avoir à faire avec une Eglise conçue sur ce modèle, ils savent qu'ils ne recevront de cette Eglise aucune aide quand ils seront dans le besoin. Et pourtant : le désir profond d'une communauté vécue dans l'Eglise est bien présent. Peut-être est-ce chez ces jeunes un rêve ou une illusion qu'ils se dépeignent dans leur isolement spirituel ou dans leurs milieux de drogués. Leur désir les porte vers une communauté, un accomplissement qui ne peut, dans leur vie quotidienne, n'être réalisé que par l'enrichissement artificiel de leur champ de conscience, tel que le procurent les drogues et dont la conséquence est une chute progressive dans l'illusion sur soi-même. LA RéACTION DE L'EGLISE FACE AUX ENFANTS ET AUX JEUNES.- L'Eglise a, pour une grande part, oublié les enfants et les jeunes, à moins qu'elle les ait mis, par manque de temps ou par suite d'une politique ecclésiale erronée, au rancart. Les enfants et les jeunes ont répondu en consommant de la drogue. Quand on parle avec l'un ou l'autre d'entre eux, ils disent que fumer un joint leur permet de sentir l'espoir et le bonheur qu'ils ne trouveraient sinon nulle part et que l'Eglise ne leur procure pas la moindre trace de ces sentiments, qu'elle ne comprend pas les jeunes dans leur désir profond de communauté vécue. Ce qui est dommage, car l'Eglise pourrait leur offrir l'expérience d'une communauté sans artifice et toute naturelle. Ce que créent cette attente d'une communauté fournie par l'Eglise et son remplacement trouvé dans la drogue , c'est le fossé qui sépare d'un côté la volonté de ces enfants et de ces jeunes et leur désir profond de communauté et l'attitude de refus opposée par l'Eglise. DES FEMMES PRÊTRES DANS L'EGLISE.- Des femmes prêtres sont, comme femmes, comme mères, étroitement en contact avec des enfants et des adolescents et participent aux sentiments des enfants, beaucoup voient de jour en jour des enfants et des jeunes qui grandissent et en même temps la lutte menée contre la drogue qui promet une voie facile en prétendant que l'on trouvera dans la drogue bonheur et satisfaction. Les femmes prêtres lancent un appel aujourd'hui, à Noël, en cette fête dans laquelle tout le monde pense à la naissance d'un enfant, pour que l'on pense aussi aux enfants auxquels l'Eglise ne donne aucune perspective spirituelle, philosophique ou théologique, auxquels elle n'offre pas la communauté ecclésiale que des enfants et des adolescents recherchent tant. Nous autres, femmes prêtres, vivront en commun avec eux toute cette fête. Nous constatons autour de nous le désir profond d'une Eglise autre, qui offre une communauté humaine incluant aussi les femmes. Des enquêtes ont révélé que beaucoup de gens manifestent le désir de voir une participation plus active des femmes dans l'Eglise. Il est incompréhensible que nous autres, femmes prêtres, n'aient pas le droit d'offrir aux enfants et aux adolescents une communauté humaine. L' Eglise ne peut accomplir sa mission seulement avec ceux qui détiennent actuellement des ministères, elle a besoin de nous, les femmes. Nous souhaitons que notre désir commun à tous puisse trouver son accomplissement et que nos enfants et nos jeunes puissent trouver bientôt une Eglise qui ne dilapide pas une grande énergie dans des interdictions et des propos tyranniques incompréhensibles mais qui s'attache à la condition des enfants, des jeunes et des êtres humains en l'année 2004. Nous souhaitons aux enfants et aux adolescents pour l'année 2004 une Eglise qui les comprenne et qui se réforme de telle sorte qu'elle puisse leur offrir l' expérience de la communauté et c'est ce que nous souhaitons à vous tous pour l'année 2004 que nous attendons. (traduit de l'allemand par Jean Courtois / Lyon).- Christine Mayr-Lumetzberger, Sprecherin für Österreich Dr. Gisela Forster, Sprecherin für Deutschland Dr. Patricia Fresen, Sprecherin für Südafrika ------------------------------------------------------ www.virtuelle-dioezese.de ------------------------------------------------------ |