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---------------------------------------------------------- H I R T I N N E N B R I E F 2004/05 vom 18. Oktober 2004 Hier der Brief einer Frau, die sich so sehr wünscht, Priesterin zu werden: **************************************************************************** Betreff: Frauenordination Liebe Priesterinnen! Ich bin gerade eher zufällig auf ihrer Webseite gelandet, weil ich einfach mal \x{201E}Frauenordination\x{201C} in die Suchmaschine eingegeben hatte. Ich hatte eigentlich nicht direkt damit gerechnet, eine Seite, wie Ihre zu finden und jetzt weiß ich eigentlich nicht einmal mehr, was ich denken soll, weil ich vor lauter Aufregung kaum noch atmen kann\x{2026} Ich beschäftige mich schon die Hälfte meines Lebens mit diesem Thema (meist innerlich) und in letzter Zeit kommt es immer wieder in mir hoch. Ich würde am liebsten tausende Fragen stellen, aber ich denke, ich werde mich hier erst einmal auf ein paar beschränken. Ich habe Abitur und ich bin sehr von der katholischen Theologie angetan\x{2026} Da ich aber wußte, dass in der Kirche keinerlei Theologinnen gebraucht werden und die ja nur Männer weihen, habe ich ein Medizinstudium begonnen. Mein größter Traum aber ist es, Priesterin zu werden. (Als ich etwa 10 Jahre alt war, habe ich das mal einer Lehrerin gesagt und die hat mir dann erklärt, dass das als Frau nicht machbar wäre\x{2026} Ich hatte ein Bild gemalt vom Altarraum der Kirche in meinem Ort und hatte mich hineingemalt; direkt hinter den Altar. \x{201E}Schau mal, ich werde Pfarrer\x{201C}, hatte ich ihr gesagt\x{2026}). Wie sieht das Leben einer Priesterin in der Praxis aus? Ist das so ähnlich wie bei den Männern in der kath. Kirche? Was muss man tun, um Priesterin zu werden? Ist das quasi ein Hauptberuf? Gibt es größere Gemeinden und wenn ja, wo? Wie tragen die sich finanziell? Werden noch Priesterinnen gebraucht? Wie sehen die Gottesdienste in der Praxis aus? Katholischer Ritus? Ich hoffe, ich habe jetzt nicht zu viele Fragen gestellt und auch nicht zu viele, die bei aufmerksamer Lektüre der Homepage erklärt würden\x{2026} Ich stehe einfach gerade ein bisschen neben mir vor lauter Aufregung und Freude\x{2026} Die letzten Wochen hat mich dieses Thema einfach nicht mehr losgelassen und ich habe alle möglichen Leute ausgefragt und mir diverse Enzykliken durchgelesen, um die Argumentation zu verstehen. Um genau zu sein, habe ich bis vor etwa 2 Monaten versucht, die katholische Auffassung zu belegen, damit ich es vor mir selber rechtfertigen konnte, dass ich nicht geweiht würde. Ich habe überall nachgesehen, um Argumente zu finden, die sowohl schlüssig, als auch akzeptierbar sind. Ich bin mit diesem Vorhaben aber nicht weit gekommen, denn alle, die ich dazu befragt hatte, und alles, was ich gelesen habe, reibt mich nur noch mehr auf. Ich kann diese Argumente nicht für mich akzeptieren und ich kann das Thema auch nicht mehr beiseite legen, denn das innere Drängen lässt mich nicht mehr los. Aussagen von Mitschülern wie \x{201E}Schade, dass du kein Junge bist\x{2026} Wärst ein guter Priester\x{2026}\x{201C}, machen es mir auch nicht leichter damit ins Reine zu kommen. Ich gehe das Thema oft rauf und runter durch und komme zu keinem Punkt, weil ich spüre, was mein Ziel ist, komme, was da wolle. Ich wünsche Ihnen den Frieden, Barbara Berger **************************************************************************** ***** Wir wünschen Ihnen Allen viel Kraft und danken für jede Unterstützung Christine Mayr-Lumetzberger, Sprecherin für Österreich Dr. Gisela Forster, Sprecherin für Deutschland Dr. Patricia Fresen, Leiterin des Ausbildungsprogramms ------------------------------------------------------ |